Was sind wir für Menschen?

 

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir hier leben

und unseren Lebensraum zerstören;

die ihm kein bisschen zurückgeben

und mit dem Plündern nicht aufhören?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir vorgeben,

die Welt zu kennen und sie zu hüten,

in ihr zu sein, in ihr zu leben

und letztlich doch nur darin wüten?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir hier leben,

gesegnet mit so vielen Gaben;

die wir nach mehr und mehr stets streben

und nie genug des Reichtums haben?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir vorgeben,

uns zu achten und zu besinnen,

um in Frieden zusammen zu leben,

bloß um neue Kriege zu beginnen?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir hier leben,

geschaffen mit so vielen Stärken;

die jedoch ihr eigenes Leichentuch weben

und ihr Verkommen gar nicht bemerken?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir vorgeben,

einzig zur Wahrheit aufzublicken,

während wir ein Geflecht aus Lügen weben

und uns immer mehr darin verstricken?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir hier leben

– so dumm, so taub und auch so blind;

die wir uns über die größten Schöpfungen erheben,

wo wir in Wahrheit doch die Kleinste sind?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir vorgeben,

in unserem Tun glücklich zu sein,

anstatt das Glück bloß auszuleben,

in jedem Moment – tagaus, tagein?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir hier leben,

die wir die Welt bereisen und befahren,

und in Gedanken fernab schweben,

ohne ihre Schönheit zu gewahren?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir vorgeben,

 gerecht und rücksichtsvoll zu sein?

Aber statt Zusammenhalt anzustreben,

schaut doch nur jeder auf sich allein!

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir hier leben,

 die sich missachten und verletzen,

die stets nach falschen Werten streben

und das Schöne niemals schätzen?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir vorgeben,

uns unserer Taten tief zu schämen,

während wie weiter danach streben,

unseren Nächsten auszunehmen?

 

 

Was sind wir für Menschen, die wir hier leben

 und täglich wandern auf falschen Pfaden;

die wir uns dem Neid und der Gier hingeben

und Schuld und Trauer auf uns laden?

 

 

Wir sind bloß Menschen, die wir leben,

 um den Plan perfekt zu machen,

und um ihm seinen Sinn zu geben,

an jedem Morgen, wenn wir erwachen.

 

 

Des Planes angesichts frag' ich uns nun –

 uns Menschen aus allen Ländern:

wollen wir dagegen nicht etwas tun

und diesen Plan vielleicht verändern?